Flensburger Hefte

Organspende

Ja und nein

ISBN: 978-3-935679-72-5
Einband: kartoniert
Informationen: 214 Seiten
Inhaltsverzeichnis: Download als PDF
Preis: 17,00 €

Kurzbeschreibung

Mit Beiträgen von: 

Avichai Apel, Dr. Markus Barten, Dott. Paolo Bavastro, Andreas Cerny, Prof. Dr.
med. Volker Fintelmann, Peter Krause, Matthias Klaußner, Prof. Dr. med. Ulrich
Kunzendorf, Kurt Mandelkow, Dr. med. Sören Melsa, Ferdinand Netzer, Dr. med.
Stefan Schmidt-Troschke, Uwe Schulz, Rolf Martin Turek, Wolfgang Weirauch

Seit einigen Jahrzehnten ist es möglich, dem Menschen Organe zu entnehmen und sie einem anderen Menschen zu implantieren. Aktuell wird dieses Thema wieder heiß diskutiert. Jedes Land hat hier seine eigene Regelung. Das Thema Organspende berührt Tod und Leben des Menschen existentiell, und jeder Mensch ist aufgefordert, eine möglichst sachgerechte und umfassende Entscheidung zur Organspende für sich selbst zu treffen.


In den Mittelpunkt der Organspende-Thematik hat man die Hirntod-Definition gestellt, die zum Ausgangspunkt aller Organentnahmen geworden ist. Aber ist der Mensch wirklich tot, wenn man sein Gehirn für tot erklärt? Was geschieht wirklich, wenn man den Leib eines sogenannten Hirntoten öffnet und die Organe entnimmt? Wie sind die Vorgänge des Todes und die Organentnahme aus dem Blickwinkel der Seele zu beurteilen? Die entscheidenden Fragen im Zusammenhang mit der Transplantationsmedizin sind bislang noch ungeklärt, auch wenn immer wieder der Anschein erweckt wird, als ob das nicht so sei.


In diesem Buch geben wir Anregungen zum Nachdenken. Es kommen Menschen zu Wort, die unmittelbar betroffen sind, ob als Patienten oder als Mediziner. Wir befassen uns mit den Organentnahmen in anthroposophischen Kliniken. Lesen Sie über das Organspende-Busineß und informieren Sie sich darüber, vor welchem finanziellen Hintergrund die Transplantationsmedizin in Deutschland betrieben wird. Die verwendeten Zahlen werden in diesem Buch zum Teil erstmals veröffentlicht. Wir berichten aber auch über die dunklen Seiten der unfreiwilligen Organentnahme, über den Verkauf eigener Organe, den Transplantationstourismus und gezielte Morde.


Die Ergebnisse einer von uns durchgeführten Umfrage verdeutlichen, wie in Deutschland zum Thema gedacht wird und wie sich das Meinungsbild in den vergangenen Jahren verändert hat.

Info3 - September 2012

Rezensentin: Maja Rehbein

An der Uferlinie
Eine umfassende Übersicht zum Thema Organspende
Dem Meer Land abgewinnen, um die Uferlinie immer weiter nach draußen zu verschieben: Sinnbild auch für das Ziel der Ärzte und aller Beteiligten, das Dasein schwerkranker Menschen lebenswerter zu machen. 
Durch neue gesetzgeberische Vorgaben und medizinische Skandale sind Organspende und Transplantationsmedizin gerade jetzt wieder aktuell. In diesem Buch geht es um historische, juristische und ökonomische Aspekte des Themas, auch um die Organmafia; im weiteren Sinn aber um die Schwelle zwischen irdischem und geistigem Sein. Diese Schwelle, der natürliche Tod, ist durch das willkürlich gesetzte Hirntodkonzept und intensivmedizinische Möglichkeiten durchlässiger geworden und erlaubt Eingriffe im Grenzbereich zwischen Leben und Tod. 
Die weitaus meisten Artikel, Umfragen und Interviews des Bandes stammen von dem Christengemeinschafts-Pfarrer Peter Krause, dazu von Wolfgang Weirauch und Mathias Klaußner. Verschiedenste Persönlichkeiten kommen zu Wort, so dass sich die Leser empathisch in die Sicht der verzweifelten Kranken, der potentiellen Spender, der Mediziner, der Theologen oder des anthroposophischen Arztes versetzen können. Volker Fintelmann weist auf die anthroposophische Medizin als Präventivmedizin hin und bedauert vorschnelle Entscheidungen zur Transplantation. 
Eine umfassende Übersicht, die man bei dem Thema oft vermisste. So wird die bisherige Einseitigkeit der Berichterstattung, ob positiv oder negativ, fühlbar. Daher heißt das Buch auch Organspende: Ja und Nein. 
Deutlich wird, was unserer Gesellschaft fehlt: eine auf spirituellem Grunde beruhende Einsicht, die den Tod nicht ausklammert. Die Transplantationsmedizin führt uns an eine Stelle, wo wir dem Gedanken, dass unser Leben auf der Erde endlich ist, nicht mehr ausweichen können. Jeder Mensch muss urteilsfähig werden! Vor allem jetzt, da die Krankenkassen die Versicherten regelmäßig mit Anfragen zu Spenden drängen. So geht es letztlich um ein Menschenbild, das es ermöglicht, sich in Freiheit zu entscheiden. Dieses Buch ist dafür eine gute Grundlage. Wer sollte es lesen? – Eigentlich jeder! 


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