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Medialität, Besessenheit, Wahnsinn

Carola Cutomo

ISBN: 978-3-926841-19-3
Einband: kartoniert
Informationen: 188 Seiten
Inhaltsverzeichnis: Download als PDF
Preis: 15,00 €

Kurzbeschreibung

Die lebensnahe Schilderung einer Frau, die durch spiritistische Praktiken - Glasrücken, Tischrücken, automatisches Schreiben - in den Sog von Dämonen geriet. Carola Cutomo berichtet über ihre Zustände der Besessenheit, wie sich ihr in spiritistischen Experimenten angebliche Verstorbene nähern und nach und nach so weit aufdrängen, daß sie ganz in den Bann, Besitz und Gehorsam dieser Wesenheiten gerät. Ihre Medialität führt schließlich dazu, daß sie erleben muß, wie sie tagein, tagaus innere und äußere Stimmen hört, die sie durchs Leben hetzen und sogar zwingen, aus ihrem physischen Leib herauszutreten. Carola Cutomo stand am Rande des Abgrunds, kurz vor dem Wahnsinn, aber sie wurde geheilt und hat diesen Tatsachenbericht noch unter den Eindrücken iherer Besessenheit geschrieben.

 

 

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Dr. Ilona Banet bei Amazon:


Das Buch von Carola Cutomo gehört nicht zu den Beststellern. Schade, denn es thematisiert ein Problem, mit dem die wenigsten Menschen bereit sind, sich auseinanderzusetzen: mit der Besessenheit. Der Grund dafür leuchtet mir ein. In einer Gesellschaft, deren Wissenschaftler den Standpunkt vertreten, dass der Geist von der Materie und das Bewusstsein vom Gehirn erzeugt wird, gibt es keinen Platz für die Vorstellung, man könnte von Geistern besessen werden, da es sie ja offiziell nicht gibt. Die Folge ist, dass viele okkulte Techniken, die besonders auf die heutigen Jugendlichen, die gerne Grenzen überschreiten, eine magische Anziehungskraft ausüben, bagatellisiert werden. Dazu gehören vor allem das harmlos anmutende Glas- oder Tischrücken, das automatische Schreiben und seit einiger Zeit die noch gefährlicheren "Astralreisen". Doch was wie ein Spiel aussieht, ist keines, denn der Preis, den man für solche Experimente oft bezahlen muss, ist sehr hoch.

Die Geschichte, die Carola Cutomo in diesem Erlebnisbereicht erzählt, ist ein Beweis dafür: Sie geriet in den Bann der Wesenheiten, die sich für ihre verstorbenen Verwandten ausgaben und sie langsam in den Wahnsinn trieben. Sie hatte Glück gehabt: Nachdem sie über ein halbes Jahr besessen war, hörte der Spuk auf. Und dann schrieb sie dieses Buch - ein Menetekel für alle, die sich mit Okkultismus beschäftigen, ohne die psychische Stabilität zu haben, um sich auf solche Experimente einlassen zu können. "Es soll", schrieb sie, "zur Aufklärung und Abschreckung dienen für alle, die an Reinkarnationstheorien glauben, sich aber der Gefahren der medialen und spiritistischen Kontaktaufnahme zum Totenreich nicht bewusst sind".

Die meisten Menschen kennen das Phänomen der Besessenheit aus solchen Filmen, wie "Der Exorzist", dessen Heldin vom Teufel besessen wurde. Doch besessen kann man nicht nur von dämonischen Kräften werden, sondern auch von sogenannten "erdgebundenen Geistern". Carola zum Beispiel wurde von ihrer Jugendliebe Dieter beherrscht, mit dem sie vor 17 Jahren eine kurze Affäre gehabt hatte. Als sie den "Kontakt mit dem Totenreich" aufgenommen hatte, hatte er - inzwischen durch einen Autounfall ums Leben gekommen - die Gelegenheit genutzt, um sie besessen zu machen und psychisch zu terrorisieren, und zwar mit allem, was dazu gehört: "weil er sie ärgern wollte", wie es sich später herausgestellt hatte, "da seine Liebe nicht erwidert wurde, was er nicht verwunden habe."

Zum Glück ging die Geschichte gut aus. Dieter, der sich inzwischen als ein mongoloides Kind reinkarniert hatte, das als Säugling starb, kehrte "geheilt" in das Astralreich zurück, wurde zu Carolas Schutzgeist "abgestellt", um sie zu stärken, auf sie aufzupassen und sie gegen andere Wesenheiten, die sie belästigen wollten, zu verteidigen. Er war es auch, der sie aufgefordert hatte, die Experimente mit dem automatischen Schreiben einzustellen - es würde ihre Aura schädigen und so Besessenheit erst möglich machen. Ein gutes Medium, erklärte er Carola, müsse nicht nur medial begabt sein, es müsse auch die Fähigkeit haben, "die Geister auszuhalten", sich von ihnen nicht beeinflussen und nicht erpressen lassen.

Was geschieht, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt wird, wenn ein medialer und psychisch labiler Mensch sich in Jenseitskontakte verstrickt, veranschaulicht nun diese Geschichte. Carola schreibt: "Die Besessenheit äußerte sich insoweit, dass ich nicht mehr in der Lage war, die simplen Dinge des täglichen Lebens auszuführen, ich fühlte mich nur noch getrieben, gehorchte inneren - manchmal auch von außen kommenden - Stimmen und Befehlen. Sobald ich mich innen widersetzte, wurden mir die schlimmsten Prophezeiungen zuteil - oder es wurde mir mit dem Tode gedroht. Ich erlag Halluzinationen, sag Fratzen, Seeelen, trübe Gestalten, hatte mindestens fünfzehn (unfreiwillige und angstmachende) "Out-of-body-Erlebnisse" und etliche schlaflose Nächte, die mir das Grauen einjagten". Für den Psychiater, an den sie sich in ihrer Verzweiflung um Hilfe wandte, ein klarer Fall - er diagnostizierte eine dissoziative Persönlichkeitsstörung und verschrieb ihr Psychopharmaka. Die Frage, was aus ihr geworden wäre, wenn sie sich nicht anderweitig Hilfe geholt hätte, will ich gar nicht stellen, wahrscheinlich wäre sie mit dem Etikett "Schizophrenie" in der Psychiatrie gelandet. Aus dem Buch von Carl Wickland, "Dreißig Jahre unter den Toten", das von einem Psychiater geschrieben wurde, der Hunderte vermeintlich psychisch Kranke heilte, indem er sie mit Hilfe seiner medial begabten Frau von Geistern befreite, geht nämlich hervor, dass vielen dissoziativen Krankheiten Besessenheitsphänomene zu Grunde liegen.

Dieses Problem wird auch in dem vorliegenden Buch thematisiert. "Solange die Möglichkeit der Besessenheit nicht anerkannt wird, wird den betroffenen Menschen nicht wirklich geholfen werden können", meint Cutomo. "Leider glauben die meisten Therapeuten nicht an die Existenz der Seele und ziehen die Möglichkeit, dass Verstorbene bzw. wie auch immer geartete Überreste von ihnen, die noch erdgebunden sind, mittels simpler Kommunikationsmittel (...) mit uns Verbindung aufnehmen", schreibt sie in ihrem Buch und fragt: "Warum sollte es unmöglich sein, dass es tatsächlich Geistwesen sind - welcher Art sei dahingestellt - die dieses tun? Und warum sollte sie sich dann nicht aus Boshaftigkeit oder Unwissenheit eines lebendigen menschlichen Körpers bemächtigen können?"

Die Erklärung, bei vermeintlichen Geistern würde es sich um unterbewusste Phänomene handeln, lehnt sie ab. An einer der ersten Séancen, erinnert sie sich, beteiligten sich drei Personen, die abwechselnd mehrmals den Raum verließen, so dass nur zwei abwechselnd den Kontakt aufrechterhielten, ohne dass die Verbindung dadurch abbrach, und sinnvolle Sätze zustande kamen. Sie fragt: "Auf wessen Unterbewusstsein hätten diese zurückzuführen sein sollen?" Die Frage, ob es sich bei ihren "Kontakten" (sowohl "weisen Schutzgeistern" als auch heimtückischen "Peinigern") tatsächlich um Geister der Verstorbenen gehandelt hatte oder um andere Wesenheiten, will sie in ihrem Buch allerdings nicht direkt beantworten. "Im übrigen möchte ich all denen sagen, die die Existenz der "Geisterwelt" rigoros abstreiten und alle auftretenden Phänomene mit dem "Unbewussten" bzw. dem "Unterbewusstsein" erklären wollen, dass es für die Folgen grundsätzlich unerheblich ist, ob sich das Unbewusste verselbständigt oder das Unterbewusstsein personifiziert wird, d.h. Gestalt annimmt, oder die wahnsinnigen Handlungen durch Geistwesen hervorgerufen werden. Solange weder Beweise für die eine noch die andere These erbracht werden können, handelt es sich um reine Glaubensauffassungen."

Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Es spielt eigentlich keine Rolle, ob es das Unterbewusstsein oder ein Geistwesen ist, das so manchen Betroffenen zum Mord, "Amoklauf" (!) oder zum Selbstmord antreibt und ihn sinnlose Anweisungen befolgen lässt, wie sie in diesem Buch beschrieben wurden. Was wichtig ist, ist die Tatsache, dass man solche "Geister" durch den Einsatz okkulter Techniken sehr leicht heraufbeschwören und sehr schwer loswerden kann. Wie schnell eine solche Abhängigkeit/ Hörigkeit entstehen und wie gefährlich sie werden kann, macht Carolas Schicksal allzu deutlich.

Fazit: Die Geschichte, die Carola Cutomo in diesem Erlebnisbericht erzählt, ist sehr nüchtern dargestellt. Die Autorin verzichtet auf dramatische Ausschmückungen und Effekthascherei, denn das Anliegen ihres Buches ist es nicht, für Nervenkitzel zu sorgen, sondern unerfahrene Leser vor okkulten Experimenten zu warnen und sie von möglichen Folgeschäden der Jenseitskontakte zu bewahren. Dieses Buch enthält allerdings auch eine Warnung, die an Menschen gerichtet ist, die mit dem "Spiel mit dem Jenseits" erfahren sind. Sie schreibt: "Falls Sie - liebe Leserinnen, liebe Leser - sich nun sagen, Sie experimentieren schon länger, ohne psychische Schäden aufzuweisen, dann hoffe ich für Sie, dass es so bleibt. Möglich, dass Sie stärker sind als ich es war. Bitte fragen Sie sich aber einmal, welche Erkenntnisse Sie sich eigentlich von diesen Experimenten versprechen. Sind Sie wirklich völlig unabhängig davon und treffen alle Entscheidungen selbst, ohne sich auch nur im geringsten beeinflussen zu lassen? Sollten Sie daran zweifeln, rate ich Ihnen dringend, sofort damit aufzuhören". Dem ist nichts zuzufügen.


Rezension in: Ratgeber Frau und Familie 1/1992
 „Der ist ja wahnsinnig“, „Die muß besessen sein“, so beurteilen wir oft leichtfertig jemanden, der sich nicht ganz normal verhält. Wie schlimm es allerdings ist, wenn das gestörte Verhalten krankhaft wird und die Besessene sich den Befehlen fremder Mächte beugen muß, zeigt erschreckend deutlich der lebensnahe Bericht einer medialen Frau. Carola Cutomo befaßte sich mit spiritistischen Praktiken (z.B. Glasrücken, Tischrücken, automatisches Schreiben). Wie sie in den Sog von Dämonen geriet und kurz vor dem Wahnsinn noch geheilt wurde, schildert sie in ihrem Buch „Medialität, Besessenheit, Wahnsinn“. Aktuell angesichts der mediumistischen Experimente von immer mehr Schülern und Jugendlichen.

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